kommentare/künstlertexte/gebackene brillen'




Grenzt es nicht an Ironie, Sehbehelfe in ihrer Materialität zu visuellen Aussagen umzuwandeln? Zu Aussagen, die - egal ob mit oder ohne Brille - im wesentlichen im Oberstübchen des Betrachters erfasst werden sollen.

Dementsprechend artfremd hat sich daher auch mein Umgang mit dem Material entwickelt: In souveräner Hausmannsart (die Assoziation zur Aufbereitung von Fertiggerichten ist da nicht auszuschließen) im Backrohr zum Verzehr aufbereitet.

Der ursprünglichen Funktion enthoben präsentieren sich nun diese Exbrillen als grafische Zeichen, lassen neue Zuordnungen in Dimension und Sinnhaftigkeit zu, verleiten mich zum Spiel mit modellhafter Inszenierung - die ihrerseits wiederum (im Sinne brillierender Sichtkorrektur) Wahrnehmung von Raum thematisiert.

Ob das nun eine große “Sitzende Fassung”, ein “seh(n)süchtiger” Moment oder der Entwurf eines “Rot(d)enstockplatzes” ist, immer dominiert die skulpturenhafte Raumergreifung / Raumsimulation im Sinne bester künstlerisch gestaltender Tätigkeit.

Ist der Blick erst einmal aus der gewohnten Fassung gebracht, hat jede einzelne Arbeit eine Unmenge an Assoziationen realer, ernster, ironischer, amüsierender und nachdenklicher Art zu bieten. Auch wenn man sich dann in einem meiner Objekte Aug in Aug mit einer Person wiederfindet, die - selbst bebrillt - ihre eigene Identität erfolgreich zu verdecken weiß.





 
[ zum seitenanfang ]