kommentare/autoren/maxime zerkout 'bruch des seins'



E
s geht um Tiefe. Verinnerlichte Erde, Urmutter, die alle Helden, die alle Kinder empfängt. Sie spricht, flüstert, ruft sanft und bereinigt all das, was in einem jeden verloren geht. Die Freiheit kommt behutsam aus dem Tod selbst, aus dem noch warmen Leichnam der verstorbenen Seele. Ein unaussprechliches Gefühl, mehr als Zärtlichkeit, ist zerbrechlich aus dem Abgrund, dem Aufenthaltsort der Toten, dem triumphierenden Hades emporgestiegen. Vorwärts Pferd, hinien in das Verderben, in das nicht mehr seiende Dasein! Begeistertes Herz, hinschmelzend unter dem Stachel des Nichts, dem es gelingt, unter größtem Schmerz in der Zeit zurückzugehen und die Ordnung entschwundener Dinge umzuwälzen. Unvorstellbarer, grandioser Bruch des Seins, um dem drohenden Nichts zu entwischen. So ist Zerissenheit einer Zeitspanne, einer dargestellen Welt, heftig, doch seltsamerweise schützend geworden.

Freiheit, sorgenvolle Freiheit für Chronos' weidende Herde. Die vor uns, der sich unsere Arme entgegenstrecken. Hinter uns aber ein Raum, der ab nun weit und leer ist, Landschaften wie Tempel, wie Grabhügel, artikulierte und greifbare Mythen, geboren aus der Gesamtheit der zum Retter gewordenen Mühe. Vorsehende Weite, totales Ende. Oder unumgängliche Erneuerung, Stiegen, die das weite Land durchfurchen, weit vom rationellen Harpagon bis zu dem Punkt, von dem aus man vergessen aufwärts und stumm abwärts geht.

Ich schlage vor, dieses Werk, Ort solcher Gleichnisse, zu entziffern.
 
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